Neben dem Spaß am Sport solltest du auch andere wichtige Eigenschaften mitbringen. Aber keine Sorge: Vieles davon wirst du erst noch erlernen. Die Schiedsrichterei wird dich immer vor neue Herausforderungen und Überraschungen stellen. Kurzum: Die Schiedsrichterei ist „Lernen fürs Leben“, so lautet auch das Motto der Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt. Die wichtigsten Merkmale die einen guten SR auszeichnen sind im folgenden Text fett hervorgehoben:
Das Mindestalter für einen SR liegt derzeit bei 14 Jahren. Grundsätzlich steht bei einem SR die Regelkenntnis an erster Stelle. Dafür solltest du lernfähig sein. Die meisten Regelverstöße von SR beruhen auf Unwissenheit. Der SR muss ständig bereit sein, neue Regeln zu lernen und alte Regeln zu wiederholen. Die Teilnahme am monatlichen Online-Regeltest ist deshalb für jeden SR Pflicht. Hinzu kommt die regelmäßige Teilnahme an den ca. zehn SR-Sitzungen pro Jahr.
Trotz aller Regelsicherheit, auch wir Schiedsrichter machen Fehler. In der Bundesliga ist es nicht anders. Ein kleiner Trost: Die Spieler machen viel mehr Fehler in einem Spiel als wir Referees. Du solltest nach jedem Spiel selbstkritisch deine Leistung hinterfragen und sachliche bzw. fachliche Kritik zulassen. Schließlich dient sie der Weiterentwicklung.
Als Schiedsrichter musst du selbstbewusst auftreten. Das wirst du mit der Zeit erlernen. Nur dadurch erlangst du Respekt und Glaubwürdigkeit. Eine Stärkung des Selbstbewusstseins erlangst du durch regelmäßige Spielleitungen. Wie sagt man so schön: Übung macht den Meister.
Wenn du noch aktiv Fußball spielst oder mal gespielt hast, dann ist das ein großer Vorteil. Fitness ist nämlich ganz wichtig. Ist der SR stets in Spielnähe, dann wird ihm seine Entscheidung auch eher abgenommen. Stell dir mal vor ein SR steht im Mittelkreis und entscheidet von dort auf einen umstrittenen Strafstoß. Würdest du ihm seine Entscheidung abkaufen?
Schließlich ist der persönliche „Auftritt“ bzw. das unauffällige Agieren auf dem Platz entscheidend. Der SR sollte nie im Vordergrund stehen. Darum gilt: Das beste Kompliment für einen SR ist, wenn nach dem Spiel niemand über den SR spricht.
Und noch etwas: Wenn du als SR weit kommen willst, dann sollte nach Möglichkeit die Schiedsrichterei und nicht das aktive Fußballspielen oder gar noch andere Aktivitäten im Vordergrund stehen. Dieses Hobby ist sehr zeitintensiv. Aber es ist auch „Lernen fürs Leben“.