25.01.2022

Interview mit Andreas Doil

Schiedsrichter des Monats Januar

Andreas Doil ist nicht nur selbst seit 2016 Schiedsrichter und leitet derzeit Spiele in der Herren-A-Klasse beim @sgbornheim, er engagiert sich auch beim aktiven Coaching von Schiri-Neulingen. Wie schon beim Neulingslehrgang im letzten Sommer, hat er auch für den aktuell laufenden Anwärterlehrgang gleich mehrere Jugend-Fußballer angeworben. Der KSA und die SVF sagen DANKE!

 

 

 

Name: Andreas Doil
Alter: 24
Schiedsrichter seit: 03/2016
Spielklasse: Kreisliga A
Verein: SG G/W Bornheim

 

  1. Wie bist Du zum Schiedsrichtern gekommen?

Antwort: Während meiner aktiven Jugendspielerzeit hat der Verein, für den ich als Spieler und Trainer aktiv war, noch Schiedsrichter benötigt. Da ich bereits viel Zeit auf Sportplätzen verbracht habe, habe ich mich entschlossen, mich auch für den Schiedsrichterlehrgang anzumelden und Schiedsrichter zu werden. Den Lehrgang habe ich im Kreis Offenbach gemacht.

 

  1. Was begeistert Dich am Schiedsrichtersport?

Antwort: Als Schiedsrichter auf dem Feld zu stehen eröffnet mir ganz andere Perspektiven auf das Spielgeschehen. Man entwickelt eine neue Art das Spiel zu “lesen” und von anderen Schiedsrichtern getroffene Entscheidungen besser zu verstehen. Das hilft einem als Schiedsrichter, als Spieler, als Trainer, aber auch als Zuschauer.

Auch die Aufgabe Verantwortung zu übernehmen und das Spiel zu leiten, während man gleichzeitig versuchen soll, möglichst unauffällig zu agieren und im besten Fall nicht aufzufallen, stellt mich immer wieder vor eine neue, aber spannende Herausforderung.

 

  1. Was kann man Deiner Meinung nach von der Schiedsrichtertätigkeit für sein privates und berufliches Leben lernen?

Antwort: Ich versuche, mit der Einstellung zu leben, dass man aus jeder Lebenssituation etwas für den späteren Verlauf seines Lebens mitnehmen kann. Auch die Schiedsrichtertätigkeit gibt einem viele Möglichkeiten, fundamentale Werte zu entwickeln.
Man lernt, Verantwortung zu tragen, gerade in Bezug auf sein eigenes Handeln: Inwiefern haben meine Entscheidungen zum Spielausgang oder auch zum Wohlergehen der Spieler beigetragen? War ich fair oder habe ich mich von Emotionen leiten lassen? Habe ich mein Bestmögliches getan?
Auch Disziplin spielt eine große Rolle: Passt ein Spiel in meinen Terminplan? Wie pünktlich komme ich zu meinen Spielen? Habe ich meine komplette Ausrüstung eingepackt? Wie gewissenhaft mache ich die Kontrollen?
Und auch Empathie kann geübt werden: Was sagt die Körperhaltung über die Person aus? Wieso reagiert die Person so, wie sie es tut? Ist die Person gegenüber gerade aggressiv oder ggf. verängstigt und wenn ja, warum?

Es gibt noch viele weitere Punkte, die man hier nennen könnte. Das würde aber den Rahmen des Interviews sprengen.

 

  1. Was war dein unvergesslichster Moment auf dem Platz?

Antwort: Ich glaube, ich habe nicht den einen unvergesslichen Moment. Meine bisherige Schiedsrichterkarriere hatte Höhen und Tiefen. Ich hatte Spiele, mit denen ich sehr unzufrieden war, Spiele, die außer Kontrolle geraten sind, ohne, dass ich wusste warum, aber auch Spiele, die perfekt liefen und an deren Ende ich von allen Seiten Lob und Anerkennung erhielt.
Die schönsten Momente für mich waren aber tatsächlich die Austauschspiele im Sommer in den umliegenden Kreisen, da dort oft eine ganz andere Stimmung herrscht als hier in Frankfurt.

 

  1. Hast Du Tipps für Neueinsteiger oder Interessierte?

Antwort: Die Schiedsrichtertätigkeit ist ein abwechslungsreiches Hobby mit vielen Vorzügen. Egal, ob man es nur für die 20 Euro am Wochenende als Taschengeld macht oder um den Traum zu verfolgen, es nach ganz oben zu schaffen – sie ist für jeden geeignet. Sie macht sich gut im Lebenslauf und ist ein schöner Zeitvertreib, wenn man fußballbegeistert ist. Und wenn man es richtig angeht, ist sie vor allem eine Möglichkeit, um als Mensch zu wachsen.

Für die Neulinge, die gerade anfangen: Wichtig ist, sich gerade am Anfang nicht unterkriegen zu lassen und Durchsetzungsvermögen zu zeigen. Ich persönlich finde, dass die Schiedsrichtertätigkeit am meisten Spaß macht, wenn man bestrebt ist, auch höherklassig zu pfeifen und sich stetig zu verbessern.

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