24.02.2022

Interview mit Arun Singh Ghotra

Schiedsrichter des Monats Februar

Die SVF gratuliert dem Schiedsrichter des Monats Februar: Arun Singh Ghotra! Der 17-Jährige ist Mitglied unseres Förderkaders und pfeift aktuell für die SpVgg.Kickers Ffm. Dank seiner guten Leistungen durfte er vergangenes Wochenende sein erstes Spiel im Kreispokal leiten.

 

Name: Arun Singh Ghotra

Alter: 17 Jahre

Schiedsrichter seit: Januar 2019 (3 Jahre, 1 Monat)

Spielklasse: Herren Kreisliga B, Assistent Gruppenliga

Verein: SpVgg. Kickers-Ffm

 

 

 

  1. Wie bist Du zum Schiedsrichtern gekommen?

Unser Verein hatte einen Mangel an Schiedsrichtern, weshalb man mich als Spieler gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, Schiedsrichter zu werden. Ich habe den Lehrgang dann eher aus Interesse mit ein paar Freunden besucht. Am Ende habe ich als einziger die Prüfungen bestanden und wurde so Schiedsrichter.

 

  1. Was begeistert Dich am Schiedsrichtersport?

Die Perspektive auf das Spiel und die Emotionen. Jedes Spiel ist immer wieder auf eine neue Art und Weise interessant. Jede Mannschaft hat individuelle Spieler und Taktiken. Deswegen ist man immer neu gefragt, Leistung zu zeigen. Dazu kommen die Zuschauer, die oft für einen besonderen Nervenkitzel sorgen. Sie bringen Emotionen ins Spiel und heizen die Spieler an. Das führt zu hitzigen, aber auch anspruchsvollen Spielen.

Die Spiele sind spannend und die Mannschaften kämpfen um jeden Punkt – immerhin entscheidet das über Aufstieg bzw. Abstieg. Wenn man nach dem Spiel für seine Leistung gelobt wird, macht das echt glücklich. Natürlich gibt es ab und zu auch Kritik von den Zuschauern und den Spielern, aber das gehört zum Sport. Am Ende des des Tages ist man stolz auf sich selbst.

Wichtig ist es, aus seinen Fehlern zu lernen und sich von Spiel zu Spiel zu verbessern. Nur so kann man im Schiedsrichtersport weiterkommen. Deswegen gehe ich mit mir selbst sehr selbstkritisch um. Nach den Spielen wird man versorgt und kriegt etwas zu trinken und zu essen und man quatscht ab und zu mit den Spielern. Wenn man im Schiedsrichtergespann unterwegs ist, unterhält man sich über das Spiel oder über private Dinge. Diese Aspekte machen die Schiedsrichterei insgesamt echt cool und interessant.

 

  1. Was kann man Deiner Meinung nach von der Schiedsrichtertätigkeit für sein privates und berufliches Leben lernen?

Gute Frage. Meiner Meinung nach wird man mental stärker. Man ist als Schiedsrichter wirklich gefordert. Es gibt viele hitzige, knappe und schnelle Situation, in denen man als Schiedsrichter eine Entscheidung treffen muss. Deswegen ist es wichtig, fokussiert zu sein. Die dauerhafte Konzentration über 90 Minuten stärkt deine mentale Ausdauer. Man wirkt professioneller, wenn man in glimpflichen Situationen die Ruhe behält. Man lernt ruhiger und konzentrierter zu werden, damit man die richtige Spielfortsetzung treffen kann. Im Leben kann man das gut anwenden, indem man bei schwierigen Aufgaben die Ruhe bewahrt, um dann die richtige Entscheidung zu treffen. Für die Psyche ist es ein gutes Training, fit zu bleiben. Man wird auch selbstbewusster in seinen Entscheidungen, man fühlt sich gesünder und wohler. Bei Präsentationen in der Schule war ich zum Beispiel immer sehr aufgeregt, aber mittlerweile bin ich viel selbstbewusster und sehe die Präsentation nicht mehr als Hindernis und habe Spaß daran.

 

  1. Was war dein unvergesslichster Moment auf dem Platz?

Es ist schwer, einen bestimmten Moment zu benennen. Ich finde, jedes Spiel ist ein „Moment“, den man genießen muss. Spaß am Spiel zu haben ist am wichtigsten! Es gab mal ein Gruppenliga-Spiel, bei dem ein Bundesliga-Schiedsrichter unter den Zuschauern war. Nach dem Spiel hat er sich mit uns unterhalten und uns noch einige Tipps mit auf den Weg gegeben. Das war echt interessant.

 

 

  1. Hast Du Tipps für Neueinsteiger oder Interessierte?

Viele haben nur die Sicht eines Zuschauers oder eines Spielers. Ich persönlich habe vor meiner Zeit als Schiedsrichter knapp 6 Jahre Fußball gespielt und mich selbst ab und zu über den Schiedsrichter beschwert. Aber habt Ihr schon mal ein Spiel aus einer neutralen Perspektive betrachtet? Wahrscheinlich noch nicht. Die Schiedsrichterei ermöglicht Euch eine neutrale Perspektive auf das Spiel. Das Schiedsrichtersein hat viele Vorteile. Man kann kostenlos die Spiele der Eintracht gucken und die Mannschaft im Stadion unterstützen. Man stärkt die eigene Psyche und man fühlt sich selbstbewusster und gesünder durch den Sport an der frischen Luft. Und man lernt viele neue Leute kennen. Schiedsrichter zu werden ist ein guter Schritt, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Also kommt zu uns in die Familie!

 

Deine Meinung

Was ist für dich der wichtigste Grund, Schiedsrichter zu sein



Ergebnisse anzeigen