29.11.2022

Interview mit Haci Hacioglu

Schiedsrichter des Monats November

Unser Schiedsrichter des Monats Oktober ist Haci Hacioglu.

Haci engagiert sich neben der Schiedsrichterei seit vielen Jahren als Ansetzer. Durch diese Tätigkeit hat er einen besonders guten Draht zu den Schiri-Kollegen und zu den Trainern. Im Interview berichtet er von seinen zwei Funktionen und gibt Tipps für eine bessere Kommunikation bei der Spielplanung.

 

Name: Haci Hacioglu

Alter: 58

Schiedsrichter seit: 2003

Spielklasse: Kreisoberliga

Verein: Eintracht Frankfurt

Wie bist Du zum Schiedsrichtern gekommen?

2002 war ich Vorsitzender des FC Serkeftin 92 FfM und wir waren kurz davor abzusteigen. Unter anderem, weil wir seit einigen Jahren keinen Schiedsrichter mehr hatten. Deswegen habe ich bei den Spielern nachgefragt, wer Interesse an einem Lehrgang zum Schiedsrichter hätte. Da es nur wenig Interesse gab, habe ich mich dazu entschieden selbst Schiri zu werden und 2003 dann am Lehrgang teilgenommen und ihn bestanden.

 

Was begeistert Dich am Schiedsrichtersport?

Ich denke, dass wir als Schiris auf dem Platz mehrere Berufe gleichzeitig ausüben. Man versucht Konflikte während des Spiels zu lösen oder zu beraten, wenn jemand mit der Entscheidung des Schiris nicht einverstanden ist. Insbesondere in den letzten Jahren sind viele Regeln geändert worden und weder die Trainer noch die Spieler oder die Zuschauer verfolgen jede dieser Änderungen. Wir als Schiris müssen daher oft während des Spiels regelkundig werden. All diese Faktoren begeistern mich und geben mir das Gefühl, Teil einer großen Schiedsrichter-Familie zu sein.

 

Was kann man Deiner Meinung nach von der Schiedsrichtertätigkeit für sein privates und berufliches Leben lernen?

Ich persönlich finde es besonders wichtig, dass man die vollen 90+ Minuten des Spiels Ruhe bewahrt. Wenn man ruhig bleibt, kann man besser Lösungen finden und besser mit den Spielern oder Trainern kommunizieren.

Neben meiner Tätigkeit als Schiedsrichter bin ich in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv. Auch hier hilft mir die Fähigkeit ein guter Teamplayer zu sein sehr. Auch das regelkonforme und disziplinierte Verhalten, das ich während eines Spiels benötige, lässt sich für mich einfacherer auf andere Tätigkeiten anwenden.

 

Seit vielen Jahren engagierst Du Dich im Kreisschiedsrichterausschuss als Ansetzer, aktuell für die A-, B- und C-Jugend. Berichte uns doch mal ein wenig von Deiner Arbeit:

Angefangen habe ich als C-Jugend Ansetzer und in dieser Zeit Freundschaftsspiele (Jugendbereich) erfasst, angesetzt und umbesetzt. Dadurch konnte ich fast bei allen Vereinen die Jugendleitung und die Trainer kennenlernen und sehr gute Beziehungen aufbauen. In dieser Zeit habe ich auch fast alle unsere Schiri-Kollegen kennengelernt. Und wenn ich jemanden nicht persönlich kannte, kannte ich zumindest den Namen und seinen oder ihren Schiedsrichter-Stil. Ich setze regelmäßig meine Spiele in einem 4-Wochen-Rhythmus an. Bis jetzt habe ich in meinen Bereich keine Punktspiele ohne Schiri durchgeführt. Langsam komme ich allerdings an meine Grenzen, da bei vielen Spielen kurzfristig entweder der Ort oder die Zeit geändert werden.

 

Wie können Dich unsere Schiedsrichter*innen bei deiner Arbeit als Ansetzer entlasten?

Das ist eigentlich gar nicht schwer, weil heutzutage fast jeder ein Smartphone hat. Wenn man also einen Spielauftrag bekommt, kann man diesen einfach bestätigen und auch alle Termine eintragen. Das wäre für uns Ansetzer schon eine große Hilfe.

 

Hast Du Tipps für Neueinsteiger oder Interessierte?

Ich empfehle allen Neulingen, aber auch erfahrenen Schiri-Kollegen, keine Angst zu haben, dem Coach, Mentor, oder Ansetzer Fragen zu stellen. Es ist wichtig, die Regeln zu beherrschen, aber man muss immer auch nach eigenen Wegen suchen. So kann man sein Spiel besser leiten.  Außerdem muss man seine eigenen Entscheidungen durchsetzen, auch wenn man dadurch mal einen Fehler macht.

 

Deine Meinung

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